Montag. Ein Notariat irgendwo in Deutschland.
Notar: Wo stehen wir mit der Bezugsurkunde?
NFA: Am Abgrund.
Notar: ?
NFA: Wir beurkunden seit Samstag und drucken an vier Druckern parallel, aber es wird knapp.
Notar: Wir schaffen das. Klappt am Ende immer. Wie macht sich unser Auszubildender?
NFA: Sehr gut. Er kämpft mit der Reihenfolge der Anlagen.
Notar: Ist das so schwer?
NFA: Die E-Mails prassen nonstop auf uns ein. Chronologisch, statt logisch.
Notar: Verstehe. Er packt das schon. Wie viel muss ich lesen?
NFA: 162 Seiten.
Notar: Ah, das geht ja.
NFA: Englisch.
Notar: No problem. Ich war doch in Oxford, nur den Akzent habe ich abgelegt.
NFA: Ich meine die Zeit.
Notar: Anschlusstermin?
NFA: Privat.
Notar: Canceln.
NFA: Selbstverständlich.
Notar: Sonstige besondere Vorkommnisse?
NFA: Die Originalvollmachten fehlen. Postalische Zustellung war am Sonntag nicht möglich.
Notar: Klar. Gelingt ja Werktags kaum noch. Bote?
NFA: Ist unterwegs.
Notar: Klasse. Sonst ist alles da?
NFA: Drei Bevollmächtigte stecken im Berufsverkehr fest.
Notar: Gut, ein bisschen Schwund ist immer. Anwälte?
NFA: Ja.
Notar: Halb so schlimm. Sind genug da. Bitte Untervollmacht vorbereiten lassen. Noch was?
NFA: Warum beurkundet man so etwas an einem Montag?
Notar: Man muss die Deals eben feiern wie sie fallen. Apropos…
NFA: Schon im Kühlschrank.